Im März und April 2024 fand für alle 9. Klassen ein spannender Workshop zum Thema „Inklusion“ statt, veranstaltet von der gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung des inklusiven Sports. Die Veranstaltung, die auch als Vorbereitung für das Sozialpraktikum gedacht war, sollte den Schülerinnen und Schüler die Lebenswelt von Menschen mit körperlichen Einschränkungen aus einer neuen Perspektive erleben und besser verstehen lassen. Den Bericht von Frau Hirt und Frau Keller lesen Sie im Folgenden.
Workshop zum Thema „Inklusion“: Schülerinnen und Schüler erleben körperliche Einschränkungen hautnah
Der Workshop begann mit einem theoretischen Teil, in dem die Teilnehmenden über verschiedene Formen körperlicher Beeinträchtigungen und die Herausforderungen im Alltag informiert wurden. Ziel war es, das Bewusstsein der Jugendlichen für die alltäglichen Hürden, denen Menschen mit Einschränkungen begegnen, zu schärfen.
Anschließend konnten die Schülerinnen und Schüler selbst erleben, wie es ist, sich in einem Rollstuhl fortzubewegen. In der Turnhalle stand ein umfangreiches Rollstuhltraining auf dem Programm: Wettläufe, Hindernisfahren und Geschicklichkeitstraining gaben den Jugendlichen eine realistische Vorstellung davon, was es bedeutet, auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein.
Am Nachmittag verließen die Teilnehmenden das Schulgebäude, um sich im Hof und in der Weststadt weiteren Herausforderungen zu stellen. Mit verbundenen Augen und Blindenstöcken, in Rollstühlen oder ausgestattet mit Gehörschutz versuchten sie, den Alltag auf den Straßen Karlsruhes zu meistern. Die Schülerinnen und Schüler rollten über das Kopfsteinpflaster des Gutenbergplatzes und manövrierten über Bordsteinkanten. Manche wagten sogar den Gang in die Bäckerei, wo ein Mitschüler dem „Nichtsehenden“ die Backwaren mündlich schmackhaft machen musste. Die Rollstuhlfahrer und -fahrerinnen scheiterten jedoch bei diesem Versuch bereits an der nichtvorhandenen Rampe.
Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus diesem Workshop sollten den Schülerinnen und Schülern dabei helfen, mit mehr Empathie und Verständnis in ihr Sozialpraktikum zu starten, das sie Anfang Mai in den unterschiedlichsten sozialen Einrichtungen in und um Karlsruhe absolvierten.
Ermöglicht wurde dieser besondere Schultag durch den Sozialverband VdK, der neben einem Großteil der Kosten auch einen der beiden Referenten stellte, sowie durch die großzügige finanzielle Unterstützung der Stadt Karlsruhe im Rahmen der Sportförderung. Vielen herzlichen Dank!
Ein Dank geht auch an die Lehrkräfte des Lessing-Gymnasiums, die diesen Tag mitbetreuten.
Der Workshop hinterließ bei den Teilnehmenden einen bleibenden Eindruck und unterstrich eindrucksvoll, wie wichtig solche Angebote sind, um ein besseres Verständnis für die Herausforderungen von Menschen mit Einschränkungen zu schaffen und eine inklusive Gesellschaft zu fördern.