Am 9.6.2021 war in der Klasse 9b der Autor Nils Mohl zu Gast. Den Bericht von Frau Matz finden Sie im Folgenden.
Autorengespräch mit Nils Mohl
„Ein Buch ist wie ein Koffer, den man an der Straße abstellt und von dem man hofft, dass ihn jemand anderes mitnimmt.“ (nach J.M. Coetzee?)
Dies ist nur einer der erhellenden Sätze, die in einem intensiven Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern der Klasse 9b und dem Autor Nils Mohl gesagt worden sind. Anlass des Autorengesprächs war die Lektüre von Mohls Jugendromans Es war einmal Indianerland (2012 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet) im Deutschunterricht der Klasse.
Überhaupt macht ein solches Gespräch die Teilnehmenden klüger – etwa zu Fragen der Handwerklichkeit und Intensität des Schreibens oder zur Genese einer Textgestalt, die ihre Leserinnen und Leser vor nicht unerhebliche Hürden des Verstehens stellt. So liegt der Roman nach mancher Antwort seines Autors in einem neuen, veränderten Licht (es glitzert und funkelt, man staunt): Die Märchen- und Westernbezüge entpuppen sich als Hommage an Sergio Leones Western Spiel mit das Lied vom Tod (im Englischen: Once Upon a Time in the West). Kein Kinderkram also. Spannend auch die Überlegungen zur Verfilmung des Romans: Das Buch ist ein Koffer, in den ein Autor/eine Autorin so manches hineintut, das ihm/ihr an Herzen liegt. Doch irgendwann muss er – vollgepackt, wie er ist – abgestellt werden, um vielleicht – nein: hoffentlich – einmal von einem anderen Menschen geöffnet, getragen, gepflegt, geliebt, erforscht zu werden. Ein Zauberkoffer also. Was der einzelne dann darin findet, bleibt oft ein Geheimnis.
Für das Gespräch hatten die Schülerinnen und Schüler einige Fragen vorbereitet. Doch schnell wurde daraus eine angeregte Unterhaltung, in der immer neue Themen auftauchten.
Bleibender Eindruck: In Büchern pulsiert das Leben – das der Autorinnen und Autoren und das ihrer Leserinnen und Leser. Und frohe Botschaft: Auch in Zeiten von Corona und der digitalen Ver- -mitt- -lung sind zwar nicht leibhaftige, aber eben doch inspirierende Begegnungen mit interessanten Menschen möglich.