Im April besuchte Herr Prof. Dr. Patscheke in zwei Videokonferenzen unsere neunten und zwölften Klassen und berichtete aus seiner Zeit in der DDR. Den Bericht von Herrn Schneider finden Sie im Folgenden.
Zeitzeuge zur DDR-Geschichte
Im April hatte das Lessing-Gymnasium einen Zeitzeugen in zwei gemeinsamen Videokonferenzen der neunten und der zwölften Klassen zu Gast: Herrn Prof. Dr. Patscheke. Der frühere Chefarzt am Städtischen Klinikum Karlsruhe hatte seine Jugendjahre in der frühen DDR gelebt und floh zum Zeitpunkt des Mauerbaus in Berlin im Jahre 1961 aus dem sozialistischen Staat in die Bundesrepublik.
Schülerinnen und Schüler der beiden Jahrgangsstufen hatten vor den Sitzungen einige Fragen gesammelt, die sie an den Zeitzeugen stellen konnten und während der beiden Zusammenkünfte kamen etliche weitere Fragen hinzu. Herr Patscheke antwortete anschaulich aus seinen Erfahrungen zu den Ereignissen des 17. Juni 1953, zum Mauerbau und zu seiner Flucht selbst. Auch die familiäre Situation im Zusammenhang der Flucht, seine Fluchtmotive und das Ankommen im Westen waren Thema der Schilderungen. Und ebenso kamen das Leben in der Schule, die (fehlende) Möglichkeit, seine eigene Meinung auch öffentlich zu vertreten und schließlich der Rückblick auf die DDR-Vergangenheit zur Sprache.
Dass die DDR ein Unrechtsstaat gewesen ist, steht für Herrn Patscheke außer Frage. Ebenso besteht für ihn kein Zweifel daran, dass die Auseinandersetzung mit der Geschichte ein unverzichtbarer Bestandteil des Verständnisses unserer Gegenwart ist. Insofern ist ihm kaum genug zu danken und wir hoffen, ähnliche Begegnungen künftig wieder in Präsenz erleben zu dürfen.