Für die Abende des 19. und 21. Juni 2018 hatte die Theater AG der Unter- und Mittelstufe des Lessing-Gymnasiums zur Vorführung ihres neuen Stückes geladen. Den Bericht von Herrn Leutner finden Sie im Folgenden.
Den zahlreich erschienen Interessierten präsentierte sich eine seit Jahrhunderten bekannte, immer wieder erzählte Geschichte, die im kulturellen Gedächtnis Europas aufbewahrt ist. Es ist die Geschichte um einen Schönheitspreis, den drei griechische Göttinnen für sich in Anspruch nehmen. Die Entscheidung wird in die Hände eines Sterblichen gelegt, was fatale Auswirkungen hat, die schlussendlich in einer mörderischen Auseinandersetzung münden - dem Trojanischen Krieg. Die Darbietung in der Aula der Schule nahm sich einer Variation dieses Epos des Homer an und brachte Franzi Klingelhöfers „Das Urteil des Paris“ auf die Bühne. In dieser werden einige Abzweige genommen, die mit der Weigerung des trojanischen Königssohnes, seine Rolle auszufüllen, beginnen, sich auf die Suche nach Ersatz im irdischen Theaterraum begeben, mit der vom öden, kulturlosen Sparta gelangweilten Helena einen neuen Aspekt einfügen und am Schluss gar die Götter herausfordern, indem ihre Kompetenz, als Welten- und Menschenlenker zu agieren, in Frage gestellt wird.
Es war eine Freude, der von Andrea Hummel (Regie) und Barbara Hold (Bühnenbild) auf den Weg gebrachten Inszenierung dieser Abwandlungen und Entwicklungen der berühmten Vorlage zu folgen. In ihr tummelten sich im Gewirr aufgewühlter Zeiten junge Schauspielerinnen und Schauspieler, die mit Enthusiasmus und Spielwitz der eigentlich so ernsten Fabel sprudelnde Lebendigkeit einhauchten. Die Originalität der Darbietung verknüpfte sich wie selbstverständlich und somit mühelos mit Nachdenklichkeit angesichts der aufgeworfenen Fragen von Krieg und Frieden. Der lange anhaltende Schlussapplaus für alle Beteiligten war hochverdient und erfüllte den Saal an diesen beiden Abenden im Sommer des Jahres 2018.
Vielen Dank an Frau Claassen und Frau Neumann für die Bereitstellung der Fotos.