„5x5“ – In der Schüleraula begeisterten fünf Lessing-Schüler mit ihrer jeweiligen Jahres-GFS das Publikum. Den Bericht von Marco Kubacki finden Sie im Folgenden.
„5x5“ – so lautete am Dienstag, dem 14. Juni 2016 das Motto der diesjährigen Aula Lessing: Fünf Schülerinnen und Schüler waren aufgerufen, ihre jeweilige Jahres-GFS auf der Bühne des Lessing-Gymnasiums einem breiten Publikum aus Schülern, Eltern sowie Lehrern zu präsentieren. Dass dieses vorausgeschickte Motto tatsächlich einen solchen Mehrwert an Erkenntnissen, Persönlichkeiten sowie anekdotenreichen Vorträgen hervorbringen könnte, war die Hoffnung der Veranstalter gewesen. Die sperrige „gleichwertige Feststellung einer Schülerleistung“ sollte aus dem eingeengten Rahmen des Klassenzimmers herausgeholt werden, die anschaulichsten und interessantesten der zumeist als Referat gehaltenen Pflichtpräsentationen sollten auch als Kür der Aufklärung in einem größeren Forum dargeboten werden dürfen. Nach der Verleihung des diesjährigen Sozialpreises durch Frau Schatte zu Beginn der Veranstaltung konnten etwa 50 Schüler, Lehrer und Eltern Zeuge von fünf sehr kurzweiligen, lehrreichen und vor allem auch persönlich gefärbten Vorträge werden. Einleitend startete Luca Kob mit einer ursprünglich in Geographie gehaltenen GFS über Vietnam und den tropischen Regenwald, in der sie äußerst charmant auch eigene Erfahrungen aus dem Land präsentierte. Der zweite Vortrag des Abends stand im Zeichen der Naturwissenschaft: Vincent Skrobocz aus der 8a breitete am Flipchart in der Manier eines Nachwuchswissenschaftlers die chemischen Grundlagen der Radioaktivität aus und forderte so manchem Zuhörer eine Höchstmaß an Konzentration ab. Letztere blieb aufgrund eines sehr emotionalen Erlebnisberichts eines Hiroshima-Opfers bei der darauffolgenden Darbietung auf höchstem Niveau erhalten: Hannes Becker las in englischer Sprache einen Auszug daraus als Einstieg in sein Thema „the atomic bomb“. Sehr berührend führte der Jahrgangsstufenschüler in seinem weiteren Vortrag den schrecklichen Missbrauch von Naturwissenschaft im Dienste einer Zerstörungsmaschinerie vor Augen. Auch im vierten Vortrag des Abends konfrontierte Dejan Kasic aus der Klasse 9a die Aula-Gäste mit der dunklen Seite menschlicher Existenz. Er nahm seine Zuschauer mit auf eine sehr gut recherchierte Bilderreise durch Karlsruhe und spürte darin Spuren des Nationalsozialismus in seiner Heimatstadt am Beispiel von Straßen und Gebäuden auf. Nach diesen dunklen Kapiteln bildete ein wahrer Lichtblick den Abschluss des Abends: Casimir Zoch berichtete über eine Perle unter den Mittelmeerinseln, über Korsika - als Siebtklässler in französischer Sprache wohlgemerkt. Versüßt wurde der Abend nicht nur durch den von Casimir mitgebrachten korsischen Honig. So spielten zwischen den Vorträgen Schülerinnen und Schüler unter der Leitung von Herrn Draheim ausgewählte Musikstücke auf der Querflöte (Lena Seitz, JS 11) sowie auf der Violine (Angelo Müller, JS 11), bevor am Ende der Schüleraula der Chor mit dem Titel „Alles nur geklaut“ von den Prinzen etwas ironisch auf die, zwingend vorgeschriebene, seriöse Quellensuche sowie Zitierpraxis bei der Ausarbeitung eines GFS-Themas hinwies.
Alles in allem hatten am Ende fast ausschließlich Schülerinnen und Schüler mit Mut bei der Darbietung und viel Muße in der Vorbereitung sehr unterhaltsame sowie lehrreiche 90 Minuten präsentiert, und das auf einem dem Gymnasium angemessenen Bildungsniveau. „5x5 – die Schüleraula“, da waren sich danach alle einig, hatte tatsächlich wesentlich mehr geliefert als die bloße Aneinanderreihung von fünf Vorträgen. Herzlichen Dank an alle Beteiligten, die zum Gelingen dieses Abends beitragen konnten.