Karlsruher Verkehrsverbund setzt „ZeicheN!“: Schülerprojekt am Lessing-Gymnasium Karlsruhe
Unter dem Motto: „Wir setzen ZeicheN!“ fanden unter der Regie des Umweltministeriums am Freitag, den 11.07.14 in ganz Baden-Württemberg hunderte individuelle Aktionen statt. Alle Ideen und Projekte verbindet ein gemeinsames Ziel: Nachhaltigkeit soll für Bürger sichtbar und erlebbar gemacht werden.
An die jungen potenziellen Fahrgäste des Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) richtete sich die Aktion „KVV visualisiert den Flächenbedarf Linienbus im Vergleich zum Pkw“.
Der KVV war mit seinem Verkehrserziehungsexperten Peter Mültin bei den fünften Klassen des Lessing-Gymnasiums in Karlsruhe zu Gast. Dort führte er den Schülern vor Augen, welchen ökologischen und ökonomischen Vorteil es hat, wenn sie Bus und Bahn nutzen, statt sich mit dem Auto zur Schule oder zum Fußballtraining bringen zu lassen. Die 50 Schüler erlebten ein spannendes Experiment, bei dem sie selbst im Mittelpunkt standen. Denn die Jungen und Mädchen wurden angeleitet, sich so auf dem Schulhof zu platzieren, dass sie den Platz verkörpern, den ein Bus im Vergleich zu einer ganzen Autoschlange einnimmt
Als Fahrgäste bestiegen sie im Gedankenspiel zunächst einen Linienbus der Verkehrsbetriebe, in den sie mit 50 Personen ganz mühelos hineinpassten. Länge des Busses: Rund zwölf Meter, Platzbedarf rund 31 Quadratmeter. Um die Größen im Bild festzuhalten, wurden die Schüler in dieser Formation von oben fotografiert. Im Anschluss stiegen sie in Gedanken alle aufs elterliche Auto um. Der „Aha-Effekt“ bei diesem Experiment trat schnell ein. Denn, wenn man die bundesweit durchschnittliche Besetzungsquote von 1,2 Insassen berücksichtigt, dann wären rund 40 Pkw nötig, um alle Schüler befördern zu können. Die Autoschlange auf dem Weg zur Schule nähme dann selbst ohne den normalerweise eingehaltenen Sicherheitsabstand zwischen den einzelnen Pkw ganze 180 Meter in Anspruch. Im Vergleich zum Bus schneidet sie also richtig schlecht ab, was den Schülern mit dem Vergleichsfoto vor Augen geführt wurde. Noch drastischer fiele ein Vergleich mit der neuen Stadtbahn ET2010 aus, die mit einer Länge von 37 Metern bis zu 244 Personen in die Innenstadt befördern kann. 203 Pkw wären notwendig, um diese Menge an Personen zu befördern. Diese Pkw würden einspurig hintereinander fahrend eine Blechlawine von rund sechs Kilometern Länge erzeugen.
Den Jungen und Mädchen wurde damit klar, warum man bei Bussen und Bahnen von „Massen-Beförderungsmitteln“ spricht. Und dass diese der Umwelt natürlich auch noch gut tun, weil die Schadstoffbelastung um ein Vielfaches geringer ist als beim Autoverkehr, wurde ebenfalls thematisiert.