Am 26.11.2019 hatten die Schülerinnen und Schüler des Neigungsfaches Französisch sowie der 10. Klassen die Gelegenheit, einem Autorengespräch mit Philippe Collin beizuwohnen. Mit der Veröffentlichung seines Bildungscomics Die Reise des Marcel Grob feiert er in Frankreich zur Zeit große Erfolge. Den Bericht von Frau Bartl finden Sie im Folgenden.

Autorengespräch mit Philippe Collin

Eloquent und mitreißend erzählte M. Collin uns die Geschichte seines Großonkels, einer von 10.000 elsässischen Malgré-nous, die 1944 als teilweise Siebzehnjährige in die Waffen-SS zwangsrekrutiert wurden.

M.Collin, der als Jugendlicher mit seinem Großonkel aufgrund seiner SS-Vergangenheit brach, entdeckte erst nach dessen Tod, dass es Zwangsrekrutierungen elsässischer Jugendlicher gegeben und sein Großonkel eben jenes Schicksal ereilt hatte. Um seinen Irrtum wieder gutzumachen und um Licht in dieses in Frankreich wenig bekannte Kapitel der deutsch-französischen Beziehungen zu bringen, arbeitet er die Geschichte seines Großonkels in einem roman graphique, einer in Frankreich zunehmend beliebten Gattung, auf.

Man merkte M. Collin, der sein Werk der europäischen Jugend gewidmet hat, an, wie wichtig ihm der Austausch mit deutschen Jugendlichen war. Eindrücklich warnte er vor aufkommendem Populismus sowie europafeindlichen Strömungen. Er betonte, wie wichtig es ihm sei, Geschichten wie die seines Großonkels vor dem Vergessen zu bewahren, in einer Zeit, in der es kaum noch Zeitzeugen der beiden Weltkriege gibt. M. Collin zeigte auf, dass Jugendliche niemals vergessen dürften, wie anders ihr Leben ohne ein vereintes und friedliches Europa verlaufen könnte, und jeder einen Beitrag dafür leisten sollte.

Wir möchten M. Collin sowie dem Centre Culturel de la Langue Française (CCLF), Karlsruhe, herzlich dafür danken, dass sie den Schülern des Lessing-Gymnasiums das Autorengespräch mit M. Collin ermöglicht haben. Die Schüler haben diesen Austausch über die deutsch-französischen Beziehungen und Europa sehr geschätzt und haben sich gefreut, dass M.Collin auf ihre Fragen so umfassend und persönlich eingegangen ist.